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Tiltelbild für den Bereich Liedgut im neuen Gotteslob

Das neue Gotteslob – Liste weggefallener Lieder

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der Lieder, die beim Übergang vom alten Gotteslob zur neuen Fassung gestrichen wurden.

Die Kommentare enthalten Hinweise, warum das jeweilige Lied gestrichen worden sein könnte. Es handelt sich dabei nur um eine Auflistung von Fakten; ob diese tatsächlich Gründe für die Streichung der jeweiligen Lieder waren, kann im letzten nicht ausgesagt werden. Und ich erlaube mir auch, bei manchen Liedern meine ganz persönlichen Wertungen dazuzuschreiben.

Hinzu kommt, daß diese Seiten nur den Stammteil des neuen Gotteslobs (also Nr. 1.1 bis Nr. 684.6) berücksichtigen. Viele Lieder, die aus diesem Stammteil verschwunden sind, findet man nun in den Eigenteilen einer oder mehrerer Diözesen. Trotzdem wird ein Lied durch eine solche Verschiebung quasi auch abgewertet, und es ist schon von Interesse, die Gründe dafür zu hinterfragen.


Sortieren nach:

Alte Liednummer: 46 Liedanfang: Ein kleines Kind, Du großer Gott Liedtyp: Lied zur Taufe

Vermutlich wurde das Lied in der Vergangenheit durch eines der (z.T. besser bekannten) alternativ vorgeschlagenen ersetzt und konnte deshalb nicht etabliert werden. Allerdings war das alte Lied 636 (»Segne dieses Kind«), das einzige echte Tauflied unter diesen Vorschlägen, auch nicht eben ein Kirchenschlager. Es wurde aber mit einer anderen, leichter singbaren Melodie unter Nr. 490 wieder aufgenommen. Seltsamerweise war übrigens Nr. 635 (Ich bin getauft und Gott geweiht) nicht unter den Alternativvorschlägen.


Alte Liednummer: 86 Liedanfang: Ich bin die Auferstehung und das Leben Liedtyp: Schriftvers

Damit ist das Wort »Auferstehung« in keinem der Lieder zu Totenmesse und Begräbnisfeier mehr enthalten. Das entspricht der Angewohnheit vieler Geistlicher, die Totenmesse als »Trauergottesdienst« anzukündigen, obwohl sie nach katholischem Verständnis ein Auferstehungsgottesdienst ist.


Alte Liednummer: 87 Liedanfang: Gesät wird in Schwachheit Liedtyp: Wechselgesang

Verblieben ist unter 610.3 (neues Gotteslob) der Hinweis: Nach einleitenden Worten oder einem Schriftwort..


Alte Liednummer: 104 Liedanfang: Tauet, Himmel, aus den Höhn Liedtyp: Adventlied

Das Lied war vom Inhalt her dem bekannteren »O Heiland, reiß die Himmel auf« sehr ähnlich.


Alte Liednummer: 109 Liedanfang: Aus hartem Weh die Menschheit klagt Liedtyp: Adventlied

Ein Grund für die Streichung ist mir nicht unmittelbar ersichtlich.


Alte Liednummer: 113 Liedanfang: Mit Ernst, o Menschenkinder Liedtyp: Adventlied

Hat die Streichung etwas mit der Titulierung Jesu als »wunderstarker Held« zu tun?


Alte Liednummer: 125 Liedanfang: Christus, Du Sohn des lebendigen Gottes Liedtyp: Wechselgesang

Als Antwortgesang für die Vesper in der Adventzeit wird jetzt der entsprechend Laudes-Antwortgesang (Neues Gotteslob Nr. 616.8) benutzt.


Alte Liednummer: 131 Liedanfang: Sei uns willkommen, Herre Christ Liedtyp: Weihnachtslied

Es gehörte in früheren Jahrhunderten zu den Privilegien des Aachener Bürgermeisters, dieses Lied im Kaiserdom in der Christmette anzustimmen. Allerdings hat es sich mit den Jahrhunderten sehr verändert, die Fassung aus dem alten Gotteslob dürfte im 20. Jahrhundert selbst in Aachen kaum jemandem bekannt gewesen sein. Damals war folgende Singweise üblich:
Im zwanzigsten Jahrhundert in Aachen gesungene Fassung des Liedes 'Nun sei uns willkommen, Herre Christ'
Es gab auch eine Abwandlung des Liedes in einen Kanon, der sich textlich und melodisch recht eng an die Vorlage hielt und ziemlich weit verbreitet war. Kein Wunder, daß sich die Fassung aus dem alten Gotteslob nicht durchsetzen konnte.


Alte Liednummer: 133 Liedanfang: Es ist ein Ros entsprungen (2.Str) Liedtyp: Weihnachtslied

Es handelte sich nur um eine Abwandlung der zweiten Strophe. Ihre letzte Zeile hieß »welches uns selig macht« statt »und blieb doch reine Magd«, das heißt, die Jungfräulichkeit der Mutter Jesu wurde nicht erwähnt. Im Gegensatz zur üblichen Fassung galt diese als ökumenisch, obwohl auch die protestantische Fassung des apostolischen Glaubensbekenntnisses den Passus »geboren von der Jungfrau Maria« enthält. Das neue Gotteslob kennzeichnet ebenfalls die »normale« Fassung als nur teilweise ökumenisch.


Alte Liednummer: 135 Liedanfang: Singen wir mit Fröhlichkeit Liedtyp: Weihnachtslied

Ein Lied, das ganz besonders ausführlich die Mitwirkung Marias am Heilsgeschehen sowie ihre Jungfräulichkeit thematisiert.


Alte Liednummer: 136 Liedanfang: Ein Kind ist uns geboren heut Liedtyp: Weihnachtslied

Die Melodie ist für heutige Ohren wohl zu wenig eingängig gewesen.


Alte Liednummer: 137 Liedanfang: Tag an Glanz und Freuden groß Liedtyp: Weihnachtslied

Wieder ein Lied, das ganz besonders ausführlich die Mitwirkung Marias am Heilsgeschehen sowie ihre Jungfräulichkeit thematisiert.


Alte Liednummer: 146 Liedanfang: Ein Kind geborn zu Betlehem Liedtyp: Weihnachtslied

Möglicherweise wurde das Lied deswegen gestrichen, weil die Besucher an der Krippe nicht nur als »Könige« bezeichnet werden (im lateinischen Originaltext und im griechischen Evangelium »magi« bzw. »magoi«, also zoroastrische Priester), während die offizielle Übersetzung im Evangelium am Epiphanietag sie als bloße »Sterndeuter« abtut (um nicht zu sagen: vehöhnt). Hinzu kommt, daß man als ihre Herkunft Saba angibt, was in der Tat nicht biblisch ist. Auch nicht historisch: Beide gängigen Verortungen des biblischen Königreichs Saba, nämlich im Jemen sowie in der Umgebung von Aksum in Äthiopien, sind selbst zur Zeit der größten Ausdehnung des antiken Perserreiches nicht mit dem Zoroastrismus in Berührung gekommen. Die iranische Legende, die Magoi seien aus der persischen Stadt Saveh gewesen (zeitweise ebenfalls Saba genannt), sowie die Überlieferung, Kaiserin Helena hätte nicht nur in Jerusalem das Kreuz Christi, sondern auch in Indien die Gebeine der Magoi gefunden, sind zwar ganz apart, tun aber nichts zur Sache und sollen deshalb hier nicht weiter untersucht werden.


Alte Liednummer: 147 Liedanfang: Sieh, dein Licht will kommen Liedtyp: Weihnachtslied

Nicht eben ein Kirchenschlager, aber einen Grund für die Streichung sehe ich auf den ersten Blick nicht. Auch nicht auf den zweiten. Vielleicht ist das Lied einfach nicht angenommen worden.


Alte Liednummer: 161 Liedanfang: Gottes Lamm, Herr Jesu Christ Liedtyp: Agnus-Dei-Lied

Bei den deutschen Meßgesängen gibt es immerhin zwei andere auf die Fasten- und Passionszeit bezogene Agnus-Dei-Lieder: Nr. 203 (»O Lamm Gottes, unschuldig«) und Nr. 205 (»Lamm Gottes, verspottet wegen Deiner Feindesliebe«). Außerdem kann man natürlich argumentieren, daß sich jedes Agnus-Dei-Lied per se auf die Passion bezieht.


Alte Liednummer: 162 Liedanfang: Aus der Tiefe unsrer Todesangst Liedtyp: Kyrie-Ruf

Das Lied wurde oft als Kyrie-Litanei gesungen; tatsächlich kommt aber das »erbarme Dich« erst im dritten Teil vor. Was freilich irgendwo Sinn machen würde – »eleison« bedeutet ja auch mehr als »erbarme Dich« (also »miserere«). Vergleiche mit »Christus, Sieger über Schuld und Sünde«, altes Gotteslob Nr. 214.


Alte Liednummer: 165 Liedanfang: Sag ja zu mir, wenn alles nein sagt Liedtyp: Bußlied

Wurde in manchen Gemeinden durchaus gerne gesungen. Der Grund für die Streichung erschließt sich mir erst mal nicht.


Alte Liednummer: 167 Liedanfang: O höre, Herr, erhöre mich Liedtyp: Bußlied

Ein schöner neuer Text auf eine alte Melodie. Allerdings: Es wird zwar um Gottes Erbarmen gebeten, die menschliche Sündenschuld als Grund für diese Bitte aber nicht wirklich thematisiert. Sollte das der Grund für die Streichung sein?


Alte Liednummer: 170 Liedanfang: Lehre uns, Herr, Deinen Willen zu tun Liedtyp: Bußlied

Durchaus ein singenswertes Lied, aber mit einem ähnlichen Manko wie »O höre, Herr, erhöre mich«: Die menschliche Sündenschuld wird nicht wirklich thematisiert, obwohl das Lied ja für die österliche Bußzeit gedacht ist.


Alte Liednummer: 174 Liedanfang: Jesus Christus ist der Herr Liedtyp: Wechselgesang

Das Lied wurde unter anderem gerne am Palmsonntag und in der Karfreitagsliturgie gesungen. Die Texte zu beiden Gottesdiensten sind im neuen Gotteslob wesentlich kürzer als im alten. Es ist also nicht auszuschließen, daß der Text dieses Wechselgesangs zumindest gesprochen werden kann.


Alte Liednummer: 175 Liedanfang: Christus, Gotteslamm Liedtyp: Kyrie-Ruf

Es gab eine ganze Reihe von Kyrie-Rufen auf diese Melodie. Von diesen blieb nur »Tau aus Himmelshöhn« (Nr. 103/alt bzw. Nr. 158/neu) erhalten.


Alte Liednummer: 181 Liedanfang: O hilf, Christe, Gottes Sohn Liedtyp: Passionslied

Das Lied hat sich vermutlich ganz einfach nicht durchgesetzt. (Ich habe es nie in einer Gemeinde singen hören.)


Alte Liednummer: 184 Liedanfang: Wir schlugen Ihn Liedtyp: Passionslied

Ein interessantes Lied durch die Einfügung von Orgelspiel oder Meditationstexten. Leider war es schwer zu singen und hat sich möglicherweise (vielleicht deswegen?) nicht durchgesetzt.


Alte Liednummer: 185 Liedanfang: Du schweigst, Herr, da der Richter feige Liedtyp: Passionslied

Das Lied beschreibt in seinen vierzehn Strophen die vierzehn Stationen des Kreuzwegs. Allerdings werden Kreuzwegandachten heute weder so häufig abgehalten noch so gut besucht wie in früheren Zeiten.
Hinzu kommt: Die Gestalt des Pontius Pilatus (sein Vorname ist nicht bekannt) wird in diesem Lied völlig falsch dargestellt. Der römische Kaiser hätte zu den als fanatisch verrufenen Juden mit Sicherheit kein Weichei geschickt. Pilatus war im Gegenteil als Scharfmacher bekannt, der lieber zehn Leute zu viel kreuzigen ließ als einen zu wenig. Seine Mitschuld an Jesu Hinrichtung zu relativieren ist aber nicht nur historisch falsch, sondern betreibt auch den Vorwurf der Böswilligkeit gegen die Juden, den man ja in der Betrachtung der Passion (etwa am Karfreitag) seit dem Zweiten Vatikanum ausmerzen wollte.
Das Verhalten des römischen Statthalters hat möglicherweise eine ganz andere Erklärung: Die fanatischen Äußerungen der jüdischen Menge (»Sein Blut komme über uns und unsere Kinder«) lassen sich auch als eine Inszenierung mit gekauften Komparsen deuten, durch die Pilatus sein persönliches Dilemma aufzulösen versuchte: Keinen Streit mit dem ihm nahe stehenden Kajaphas, aber auch keinen Ärger mit seiner römischen Obrigkeit wegen eines eventuellen Volksaufstandes. Für diese Deutung spräche zudem, daß der Großteil des Volkes sowohl vor der Verurteilung Jesu (beim Einzug in Jerusalem) als auch nachher (in Person der weinenden Frauen auf dem Kreuzweg) auf Seiten Jesu stand, ferner, daß Pilatus auch die Zustimmung des jüdischen Königs Herodes einholte, die er natürlich verfahrensrechtlich gar nicht gebraucht hätte. Wie dem auch sei, es half Pilatus und Kajaphas alles nichts: Wenige Jahre nach Jesu Kreuzigung, nämlich im Jahre 36, wurden beide ihrer Ämter enthoben.


Alte Liednummer: 186 Liedanfang: Es sungen drei Engel ein süßen Gesang Liedtyp: Passionslied

Das Lied ist ziemlich lang; da es eine zusammenhängende Erzählung der Passionsgeschichte ist, wäre es schwierig, sich (wie im Gottesdienst üblich) auf einzelne Strophen zu beschränken.


Alte Liednummer: 187 Liedanfang: Da Jesus an dem Kreuze stund Liedtyp: Passionslied

Das Lied handelt von den sieben Worten Jesu am Kreuz. Daher kann man es schlecht auseinanderreißen, andererseits ist es als Gesamtes sehr lang.


Alte Liednummer: 197 Liedanfang: Ruhm und Preis und Ehre sei Dir Liedtyp: Wechselgesang

Das Lied war zur Prozession und zum Einzug am Palmsonntag gedacht. An dieser Stelle stehen im neuen Gotteslob unter 302.2 ein Eröffnungsruf »Hosanna dem Sohne Davids« (nicht zu verwechseln mit der Kyrie-Litanei gleichen Textes, jetzt unter Nr. 279) sowie unter Nr. 303.3 als Gesang zum Einzug und zur Prozession ein dreimaliges »Hosanna«.


Alte Liednummer: 206 Liedanfang: O du Mein Volk, was tat ich dir? Liedtyp: Passionslied

Das Lied ist streng genommen nicht vollständig gestrichen. Der Refrain wird nun unter Nr. 308.5 als Kehrvers geführt, der aber weiterhin den Improperien zugeordnet ist, also den (Jesus in den Mund gelegten) Heilandsklagen. Wie diese Improperien vorzutragen sind (gesungen oder gesprochen, vollständig oder teilweise usw.), gibt das neue Gotteslob nicht an.


Alte Liednummer: 214 Liedanfang: Christus, Sieger über Schuld und Sünde Liedtyp: Kyrie-Ruf

Das Lied wurde oft als Kyrie-Litanei gesungen; tatsächlich kommt aber das »erbarme Dich« erst im dritten Teil vor. Was freilich irgendwo Sinn machen würde – »eleison« bedeutet ja auch mehr als »erbarme Dich« (also »miserere«). Vergleiche mit »Aus der Tiefe unsrer Todesangst«, altes Gotteslob Nr. 162.


Alte Liednummer: 217 Liedanfang: Weihet dem Osterlamm Liedtyp: Osterhymnus

Das Lied war ein Versuch, für den Osterhymnus »Victimae paschali laudes« eine sinnerhaltende deutsche Fassung zu schreiben, wofür die Melodie allerdings an einigen Stellen zurechtgebogen werden mußte. Zusätzlich wurde sie für einen 6/4-Takt rhythmisch pasend gemacht. Das scheint nicht angenommen worden zu sein.


Alte Liednummer: 222 Liedanfang: Nun freue dich, du Christenheit Liedtyp: Osterlied

Auf dieselbe Melodie gibt es im neuen Gotteslob bereits Nr. 334 »O Licht der wunderbaren Nacht«, das im alten Gotteslob für die Osternacht selbst reserviert war.


Alte Liednummer: 225 Liedanfang: Erschienen ist der herrlich Tag Liedtyp: Osterlied

Der Text war für heutige Maßstäbe sprachlich sehr unbeholfen.


Alte Liednummer: 226 Liedanfang: Nun freut euch hier und überall Liedtyp: Osterlied

Ein zwingender Grund für die Streichung ist mir nicht ersichtlich. War vielleicht der Text an manchen Stellen zu martialisch?


Alte Liednummer: 230 Liedanfang: Gen Himmel aufgefahren ist Liedtyp: Himmelfahrtslied

Der Text war für heutige Maßstäbe sprachlich sehr unbeholfen.


Alte Liednummer: 242 Liedanfang: Komm, allgewaltig Heilger Hauch Liedtyp: Pfingsthymnus

Laut altem Gotteslob war das eine ökumenisch brauchbare Übertragung von »Veni, Creator Spiritus«. Allerdings hatte sie sich vom Originaltext sehr weit entfernt. Die Übertragung von Heinrich Bone (»Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein«) ist bekannter und auch näher am Text, wenngleich sie nicht zur ökumenischen Verwendung vorgesehen ist.


Alte Liednummer: 247 Liedanfang: Komm, Heiliger Geist, Herre Gott Liedtyp: Pfingstlied

Das Lied ist bekannt als Schlußchoral aus Johann Sebastian Bachs Motette »Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf«, allerdings mit typisch Bachschen Melodie-Ausschmückungen und auch anderem Text. Bei Bach heißt es unter anderem: »O Herr, durch Dein Kraft uns bereit / und stärk des Fleisches Blödigkeit« – völlig undiskutabel. Aber auch so ist die Melodie einfach zu lang, als daß sich das Lied hätte durchsetzen können.


Alte Liednummer: 260 Liedanfang: Singet Lob unserm Gott Liedtyp: Loblied

Ein schöner Text (wie von Georg Thurmair gewohnt), und auch die Melodie kann sich hören lassen, ist aber für Laien schwer eingängig.


Alte Liednummer: 271 Liedanfang: Das ist ein köstlich Ding, dem Herren danken Liedtyp: Danklied

Obwohl die Hauptschwierigkeiten Melodie auf den Part des Kantors verlagert wurden, bleibt sie für die meisten Gemeinden schwer eingängig.


Alte Liednummer: 272 Liedanfang: Singt das Lied der Freude über Gott Liedtyp: Loblied

Die Sprünge in schnellem Tempo sind für Laien schwer zu singen, ebenso die Abwandlung der ersten Zeile in der letzten.


Alte Liednummer: 273 Liedanfang: Singet dem Herrn ein neues Lied Liedtyp: Loblied

Durch diese Streichung entsteht kein schmerzhafter Verlust – ich habe sowieso keine Lust, mir von einem mir unbekannten Kantor ein eigenartiges Gottesbild vorhalten zu lassen, das ich gar nicht habe.


Alte Liednummer: 274 Liedanfang: Dich will ich rühmen, Herr und Gott Liedtyp: Loblied

Die Anhäufung von kontemplationsfeindlichen Synkopen werde ich sicher nicht vermissen. Ganz abgesehen davon, daß diese von den meisten Gemeinden sowieso ohne jedes Unrechtsbewußtsein geglättet werden.


Alte Liednummer: 275 Liedanfang: König ist der Herr. Alle Macht hat Er Liedtyp: Loblied

Hat sich wohl – aus welchem Grund auch immer – nicht durchgesetzt.


Alte Liednummer: 277 Liedanfang: Singet, danket unserm Gott Liedtyp: Danklied

Mit den vielen Achteln eignet sich das Lied für Schnellsprecher und weniger für Kontemplation.


Alte Liednummer: 278 Liedanfang: Ich will Dir danken, Herr, unter den Völkern Liedtyp: Danklied

Mit den vielen Synkopen ist das Lied in der Tat schwer singbar.


Alte Liednummer: 279 Liedanfang: Dreifaltiger, verborgner Gott Liedtyp: Loblied

Ein Loblied, das sich durch seinen Text auch gut als Credolied eignet, dazu mit einer der ältesten erhaltenen Melodien aus Deutschland. Schade um den Verlust.


Alte Liednummer: 280 Liedanfang: Preiset den Herrn, denn Er ist gut Liedtyp: Loblied

Das Lied war bestens als Wechselgesang nach der Kommunion geeignet. Es stammt aus der Sammlung »Fünfzig Gesänge für Kinder«, die Melodie ist von Heinrich Rohr. Wechselgesänge, die von Kindern vorgetragen werden – warum eigentlich nicht?


Alte Liednummer: 281 Liedanfang: Danket dem Herrn, denn Er ist gut Liedtyp: Danklied

Der Lobgesang der drei Jünglings aus dem Buch Daniel macht sich eigentlich nicht schlecht in einem katholischen Gesangbuch. Natürlich ist der Kehrvers wegen der schnellen Achtel und der Viertelsynkopen nicht leicht zu singen. Und vielleicht ist der Zusammenhang im Buch Daniel (die drei Jünglinge sollen bei lebendigem Leib verbrannt werden, weil sie sich weigern, gegen das jüdische Gesetz zu handeln) den Auswahlgremien zu martialisch gewesen. Siehe dazu die allgemeinen Bemerkungen.


Alte Liednummer: 293 Liedanfang: Auf Dich allein ich baue Liedtyp: Vertrauen, Bitte

Ein zwingender Grund für die Streichung erschließt sich mir nicht. Vielleicht die dorische Kirchentonart? Oder die Häufung halber Noten am Ende jeder der ersten vier Zeilen, die vermutlich von Gemeindesängern (wegen des zu hohen Atemluftverbrauchs) eigenmächtig verkürzt würden? Aber das ist ja beim neu aufgenommenen Lied 388 (»Heilig, heilig, heilig«) auch nicht anders.


Alte Liednummer: 296 Liedanfang: Wer nur den lieben Gott läßt walten (ökum.) Liedtyp: Vertrauen, Bitte

Diese Melodie war im alten Gotteslob als ökumenisch gekennzeichnet. Erstaunlich, denn die andere (unter der alten Nr. 295, jetzt Nr. 424) war von Johann Sebastian Bach, der von Protestanten bekanntlich als Leuchte ihrer Kirchenmusik reklamiert wird (was sie zu seinen Lebzeiten freilich ganz anders sahen). Die neue Nr. 424 ist nach wie vor nur als teilweise ökumenisch gekennzeichnet.


Alte Liednummer: 299 Liedanfang: Manchmal kennen wir Gottes Willen Liedtyp: Vertrauen, Bitte

Text und Melodie sind vielleicht etwas schwer verdaulich.


Alte Liednummer: 301 Liedanfang: Herr, Deine Güte reicht, so weit Liedtyp: Vertrauen, Bitte

Auch hier: Die Achtelbewegung (mit etlichen Sprüngen) stellt an die Gemeindesänger hohe, vielleicht zu hohe Ansprüche. Dabei wäre es von Text und Aufbau her ein schöner Antwortgesang, zum Beispiel nach der ersten Lesung in der Heiligen Messe.


Alte Liednummer: 303 Liedanfang: In Gottes Namen fahren wir Liedtyp: Vertrauen, Bitte

Ein altes Wallfahrtslied, allerdings wäre es angesichts des Umfangs (und damit des Gewichts) des neuen Gotteslobs in der Tat eine Zumutung, dasselbe auf einer Wallfahrt mitzuschleppen. Dafür gibt es jeweils eigene kleine und handliche Liedsammlungen.


Alte Liednummer: 304 Liedanfang: Zieh an die Macht, Du Arm des Herrn Liedtyp: Vertrauen, Bitte

Ein Lied, das die Aufgabe der Kirche thematisiert, gegen die Feinde Christi zu kämpfen. Früher bezeichnete man die Kirche auf der Erde als die streitende Kirche (im Gegensatz zur leidenden Kirche im Fegefeuer und der triumphierenden Kirche im Himmel). Diese Bezeichnungen sind zwar nicht mehr offiziell in Gebrauch, das enthebt aber nicht von der Verpflichtung, die Kirche gegen Übergriffe ihrer Feinde zu verteidigen.

Dabei war das Lied bereits im alten Gotteslob »entschärft« worden durch Streichung der ursprünglichen dritten Strophe:

Drängt uns der Feind auch um und um / wir lassen uns nicht grauen.
Du wirst aus Deinem Heiligtum / schon unsre Not erschauen.
Fort streiten wir in Deiner Hut / und widerstehen bis aufs Blut
und wollen Dir nur trauen.

Die gelegentlich zu hörende Behauptung, das Lied sei für den Kulturkampf in Deutschland gedacht und folglich obsolet geworden, ist ganz einfach falsch. Der Dichter Friedrich Oser war kein Deutscher, sondern Schweizer (in der Schweiz gibt es in etlichen Städten noch heute Friedrich-Oser-Straßen, –wege, –plätze und dergleichen). Zudem stammt das Lied aus dem Jahr 1865, während der Kulturkampf sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland erst nach Beginn des 1. Vatikanischen Konzils (1869 - 1870) einsetzte.


Alte Liednummer: 305 Liedanfang: Gott der Vater, steh uns bei Liedtyp: Vertrauen, Bitte

Drei fast identische Strophen – das wirkt in der Tat etwas unbeholfen.


Alte Liednummer: 306 Liedanfang: O Gott, streck aus Dein milde Hand Liedtyp: Vertrauen, Bitte

Das Lied wurde 1642, also im augehenden Dreißigjährigen Kriegs verfaßt. So erklären sich Worte wie »und halte nach der Güte Dein / mit den verdienten Plagen ein« uam. Diese Einstellung scheint heute nicht mehr akut zu sein. Warum auch immer.


Alte Liednummer: 308 Liedanfang: Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen Liedtyp: Vertrauen, Bitte

Die Melodie des Kehrverses erinnert stark an den Anfang von Louis Armstrongs »St James Infirmary Blues«. Warum auch nicht? In diesem Blues ist ja sogar (wie im Gotteslob-Lied) vom Verlassensein die Rede. Auf die Herkunft des Zitats, nämlich Psalm 22, den »Gottesknechtpsalm«, und auf dessen Inhalt geht der Text des Liedes allerdings nicht wirklich ein.


Alte Liednummer: 363 Liedanfang: Vater unser im Himmel Liedtyp: Gebet-Vertonung

Diese alternative Melodie zur bekannten unter Nr. 362 (alt) bzw. Nr. 589.2 (neu) habe ich in den ersten Jahren gelegentlich singen hören, später nicht mehr. Daß sie sich nicht durchgesetzt hat, mag daran liegen, daß das Vaterunser gewöhnlich ohne stützende Orgelbegleitung gesungen wird. Da ist das Neulernen natürlich schwieriger. Hinzu kommt, daß es unter Nr. 691 (alt) bzw. 632.2 (neu) eine weitere Vertonung gibt. Sie steht zwar bei den Gesängen zur Vesper, aber nirgendwo ist ein Verbot zu erkennen, sie auch anderweitig zu benutzen.


Alte Liednummer: 414 Liedanfang: Missa Lux et origo: Ite, missa est Liedtyp: Ite (Ch.)

Warum gerade dieses »Ite, missa est« gestrichen wurde, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht liegt es daran, daß man Verwechslungen vermeiden wollte, weil dieser Entlassungsruf ähnlich anfängt wie derjenige aus der Missa de Angelis, vielleicht auch daran, daß ein anderer Entlassungsruf aus der Missa Lux et origo (diesmal »Ite, missa est, alleluia«) in beiden Gotteslob-Ausgaben bei den allgemeinen Meßtexten steht. Von den verbliebenen vier Choralmessen enthalten nur zwei den »Ite, missa est«-Entlassungsruf. Das ist der wunderschöne (und zu recht sehr bekannte) Ruf in der Missa de angelis sowie der schlichte (und damit leicht lernbare) in der Missa Adventus et Quadragesima. Auch hier zu beachten: Der Ruf wird gewöhnlich ohne stützende Orgelbgleitung gesungen!


Alte Liednummer: 419 Liedanfang: Missa Alme pater Liedtyp: Choralmesse

Die gesamte Missa Alme pater (im Liber usualis die 10. Choralmese) wurde gestrichen. Sie war schon im alten Gotteslob unvollständig (ohne Gloria) abgedruckt. Ich will hier nicht lange über die Berechtigung des Ausdünnens von gregorianischer Musik diskutieren (viel davon ist im Gotteslob sowieso nie gestanden), sondern an einen Beschluß des Zweiten Vatikanischen Konzils erinnern: »Die Kirche betrachtet den gregorianischen Choral als den der römischen Liturgie eigenen Gesang; demgemäß soll er in ihren liturgischen Handlungen, wenn im übrigen die gleichen Voraussetzungen gegeben sind, den ersten Platz einnehmen.«


Alte Liednummer: 426 Liedanfang: Alban-Messe: Ehre sei Gott Liedtyp: Glorialied

Daß in den deutschsprachigen Messen (bis auf eine Ausnahme, nämlich die Paulus-Messe) die Gloria-Vertonungen gestrichen wurden, ist nachvollziehbar: Sie sind wegen ihrer Länge für die Gemeinde nur mit viel Aufwand erlernbar, dabei gibt es einen großen Schatz anderer geeigneter Lieder.


Alte Liednummer: 428 Liedanfang: Alban-Messe: Lamm Gottes Liedtyp: Agnus-Dei-Lied

Möglicherweise wollte man angesichts der Ähnlichkeit des ersten Lamm-Gottes-Rufs mit dem Agnus-Dei-Lied Nr. 492 (alt) Verwechslungen vermeiden und hat deshalb sicherheitshalber beide gestrichen.


Alte Liednummer: 430 Liedanfang: Florian-Messe: Ehre sei Gott Liedtyp: Glorialied

Daß in den deutschsprachigen Messen (bis auf eine Ausnahme, nämlich die Paulus-Messe) die Gloria-Vertonungen gestrichen wurden, ist nachvollziehbar: Sie sind wegen ihrer Länge für die Gemeinde nur mit viel Aufwand erlernbar, dabei gibt es einen großen Schatz anderer geeigneter Lieder.


Alte Liednummer: 442 Liedanfang: Mainzer-Dom-Messe: Lamm Gottes Liedtyp: Agnus-Dei-Lied

Durch Streichung dieses Liedes (sowie der gesamten Allerheiligen-Messe) wird erreicht, daß in allen Deutschen Messen die originalen Liturgie-Texte vertont sind. Einzige Ausnahme: Das Sanctus-Lied in dieser Mainzer-Dom-Messe.


Alte Liednummer: 443 bis 446 Liedanfang: Allerheiligen-Messe Liedtyp: Deutsche Messe

Diese deutsche Messe wurde ganz gestrichen. Generell habe ich persönlich sowieso die Erfahrung gemacht, daß die deutschen Messen aus dem Gotteslob eher selten gesungen wurden. (Ausgesprochene Ohrwürmer wie Michael Haydns »Hier liegt vor Deiner Majestät« oder Franz Schuberts »Wohin soll ich mich wenden« waren zugegebenermaßen auch nicht dabei.) Von da her ist es nachvollziehbar, daß man eine der deutschen Mesen gestrichen hat. Warum gerade diese, weiß ich allerdings auch nicht. Immerhin ein partieller Ausgleich: Aus Schuberts deutscher Messe stehen die Lieder zum Eingang, zum Gloria und zum Sanctus im neuen Gotteslob.


Alte Liednummer: 449 Liedanfang: Wir glauben an den einen Gott Liedtyp: Credo (Ch.)

Das Lied war ein sinnvoller Versuch, die Melodie des Credo III aus dem Liber usualis und dem Graduale Romanum – im Gotteslob unter Nr 423(alt) beziehungsweise Nr. 122(neu) – in möglichst wenig veränderter Form mit dem neuen deutschen Text des großen Glaubensbekenntnisses zu unterlegen. Schade drum. Die statt dessen eingeführte »gitarrenfähige« Vertonung unter Nr. 180(neu) ist kein vollwertiger Ersatz. Vielleicht war sie auch gar nicht als solcher gedacht.


Alte Liednummer: 450 Liedanfang: Wir glauben an Gott Vater Liedtyp: Credolied

Das Lied war wohl ein Versuch, ein möglichst wenig aneckendes gesungenes Glaubensbekenntnis anzubieten. Als Grundlage diente das große Glaubensbekenntnis; heikle Glaubensaussagen wie die Jungfräulichkeit Mariens oder die Universalität der Kirche (im griechischen Original mit »katholikos« umschrieben) wurden kurzerhand weggelassen. Es war daher auch als ökumenisch verwendbares Lied gekennzeichnet. Die Streichung ist durchaus in meinem Sinne; meiner Überzeugung nach ist Religion kein Selbstbedienungsladen, sondern verlangt einen Glauben ohne Wenn und Aber.


Alte Liednummer: 451 bis 453 Liedanfang: Herr, erbarme Dich Liedtyp: Kyrie-Rufe

Die Kyrie-Rufe in den allgemeinen deutschen Meßgesängen wurden bis auf einen (Nr. 454(alt), ein echter Kirchenschlager) gestrichen und durch eine große Zahl neuer ersetzt. Mal sehen, wieviele und welche davon sich durchsetzen.


Alte Liednummer: 456 Liedanfang: Ehre Dir, Gott im heil'gen Thron Liedtyp: Glorialied

Eigentlich ein gern gesungenes Glorialied. Vielleicht stieß man sich an der Formulierung »Herr Jesus, der die Schuld verzeiht«. Das ist zwar eine richtige Aussage über Jesus, sie ist aber im strengen Sinne nicht Gegenstand des Gloria.


Alte Liednummer: 458 Liedanfang: Herr, Gott im Himmel, Dir sei Ehre Liedtyp: Glorialied

Die Melodie war in der Tat für meine Begriffe nicht besonders eingängig.


Alte Liednummer: 460 und 461 Liedanfang: Lamm Gottes Liedtyp: Agnus-Dei-Lieder

Wie die Kyrie-Rufe wurden auch die Agnus-Dei-Lieder aus den deutschen Meßgesängen ausgedünnt. Dabei habe ich Nr. 461 eigentlich in mehreren Kirchen regelmäßig (und gern) von der Gemeinde singen hören. Allerdings gibt es auch hier einen ganzen Stoß neuer Lieder – mal sehen, wie viele und welche sich durchsetzen.


Alte Liednummer: 467 Liedanfang: Wir glauben an den einen Gott Liedtyp: Credolied

Zwei denkbare Gründe für die Streichung fallen mir spontan ein. Erstens die halben Pausen nach jeder Zeile. Sie sind »zeitgemäßen« Organisten zwar suspekt, machen hier aber eindeutig Sinn, weil jede Zeile einen wichtigen Glaubensinhalt anspricht, den man reflektieren können sollte. Zweitens das Prädikat »allgemein« für die Kirche (anstelle von »katholisch«). Das wäre eigentlich im Sinne des großen Kirchenlehrers Augustinus, der schon vor über eineinhalbtausend Jahren vorschlug, das griechische »katholikos« mit »universalis« ins Lateinische zu übersetzen. Mit »allgemein« hätte man also in Wahrheit eine solide Lösung für ein ökumenisch verwendbares Credolied gefunden. Schade drum, wenn eins von den beiden der Grund für die Streichung sein sollte.


Alte Liednummer: 479 Liedanfang: Apostolisches Glaubensbekenntnis Liedtyp: Credolied

Das alte Gotteslob enthielt drei Vertonungen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses unter den Nummern 447, 448 und 479. Von diesen wurde nur Nr. 447 unverändert übernommen. 448 findet sich mit neuer Melodie und leicht verändertem Text unter Nr. 178(neu). Nr. 479 wurde ganz gestrichen, dafür mit Nr. 177(neu) eine ganz neue Vertonung aufgenommen.


Alte Liednummer: 492 Liedanfang: Lamm Gottes, Du nimmst hinweg Liedtyp: Agnus-Dei-Lied

Möglicherweise wollte man angesichts der Ähnlichkeit des ersten Lamm-Gottes-Rufs mit dem Agnus-Dei-Lied aus der Alban-Mese (Nr. 28 alt) Verwechslungen vermeiden und hat deshalb sicherheitshalber beide gestrichen.


Alte Liednummer: 493 Liedanfang: Lob sei dem Herrn, Ruhm Seinem Namen Liedtyp: Kommunionlied

Das Lied hat in der Tat wenig mit der Kommunion zu tun. Die erste Zeile des Refrains (»Kostet und seht, wie gütig der Herr«) steht zwar tatsächlich im Psalm 34, auf dem der Text des Liedes basiert, bezieht sich aber naturgemäß nicht auf die Eucharistie. Und in den Strophen wird zwar zu Lob und Dank an Gott aufgerufen, aber auch hier ohne Bezug zum Altarssakrament.


Alte Liednummer: 497 und 498 Liedanfang: Heilig, heilig / Lamm Gottes Liedtyp: Choralmesse

Ein Versuch, Sanctus und Agnus Dei aus der Missa mundi mit deutschem liturgischem Text zu unterlegen. Das Beibehalten dieser beiden Lieder entspräche dem Beschluß: »Die Kirche betrachtet den gregorianischen Choral als den der römischen Liturgie eigenen Gesang; demgemäß soll er in ihren liturgischen Handlungen (...) den ersten Platz einnehmen.«


Alte Liednummer: 499 Liedanfang: Ehre sei Dir, Christe Liedtyp: Eröffnungslied

Eigentlich mehr ein Leisenlied als ein echter Kyrieruf oder eine Kyrielitanei. Die als Alternativen vvorgeschlagenen Lieder sind ebenfalls nur Leisenlieder. Daher wohl die Einordnung als Eröffnungslied. (Gleichwohl konnte das in der Eröffnung vorgesehene Kyrie mit einem solchen Lied als vollzogen gelten.)


Alte Liednummer: 501 Liedanfang: Heilig, heilig, heilig Liedtyp: Sanctuslied

So schön die fast schon melismatischen Heilig-Rufe zu Anfang sind: Für die musikalischen Laien unter den Gottesdienstbesuchern sind sie eindeutig eine Nummer zu hoch im Schwierigkeitsgrad. (Es sei denn, man prügelt die Melodie mit extremer Orgel-Lautstärke durch.)


Alte Liednummer: 504 bis 514 Liedanfang: O Herr, wir loben und preisen uam. Liedtyp: Meßgesänge für Kinder

Die gesamte Reihe wurde gestrichen. (Ich habe auch nirgendwo jemals ein Lied davon singen hören.)


Alte Liednummer: 515 Liedanfang: O Heiland, Herr der Herrlichkeit Liedtyp: Eröffnungslied

Ein Leisenlied, das sich folglich auch statt einer Kyrie-Litanei singen ließe. Gerade die zweite Strophe würde gut in den eröffnenden Bußakt (Confiteor) passen. Es hat nicht sollen sein (Viktor von Scheffel).


Alte Liednummer: 517 Liedanfang: Herr Jesus, öffne unsern Mund Liedtyp: Eröffnungslied

Eigentlich ein schnell erlernbares Lied. Allerdings haben viele Gottesdienstbesucher das absolut legitime Bedürfnis, beim Eröffnungslied erst mal richtig »loszulegen«, anstatt sich per Wechselgesang disziplinieren zu lassen. Das ist absolut nicht verwerflich – die katholische Heilige Messe ist durchaus nicht nur als intellektueller Akt gedacht, sondern ganz besonders und primär auch als sinnlicher. Wem letzteres nicht paßt, der ist einfach in der falschen Konfession (was keine Wertung sein soll).


Alte Liednummer: 518 Liedanfang: Herr Jesus, König ewiglich Liedtyp: Eröffnungslied

Auch das ein Leisenlied, das sich folglich wieder statt einer Kyrie-Litanei singen ließe.


Alte Liednummer: 522 Liedanfang: Jesus Christus, für uns als Mensch geboren Liedtyp: Kyrie-Litanei

In Text und Aufbau war das Lied den bewährten und viel gesungenen Kyrie-Litaneien unter Nr.495(alt) beziehungsweise Nr. 163(neu) recht ähnlich.


Alte Liednummer: 535 Liedanfang: Bringet, ihr Völker, herbei Liedtyp: Gabenbereitungslied

Für die Streichung dieses Liedes wurde dadurch ein gewisser Ausgleich geschaffen, daß das Lied »Herr, wir bringen in Brot und Wein« (im alten Gotteslob Nr. 534, im neuen Nr. 184) durch drei Zwischenstrophen ergänzt wurde.


Alte Liednummer: 538 Liedanfang: O heilger Leib des Herrn Liedtyp: Kommunionlied

Im Gegensatz zum übernommenen Lied »Wir rühmen Dich, König der Herrlichkeit« (Nr. 483 alt bzw. 211 neu) verwässert dieses die Lehre von der Realpräsenz in keiner Weise. Daß es gerade deshalb gestrichen wurde, will ich allerdings nicht unterstellen.


Alte Liednummer: 539 Liedanfang: Wir alle essen von einem Brot Liedtyp: Kommunionlied

Das Lied spricht nur von »einem Brot« und von »einem Kelch«, aber nirgends vom Leib und Blut Christi. Somit wurde es zu Recht gestrichen.


Alte Liednummer: 540 Liedanfang: Sei gelobt, Herr Jesus Christ Liedtyp: Kommunionlied

Das war ein absolut einwandfreies Lied, aber ein Ohrwurm ist damit nicht verloren gegangen. Es war auch nicht ganz einfach zu singen.


Alte Liednummer: 545 Liedanfang: Lobe, Zion, deinen Hirten Liedtyp: Sakramentslied

Das Lied existierte mit sehr unterschiedlichen Melodien (in Freiburg/Rottenburg allein zwei weitere im Diözesanteil). Die Melodie aus dem Stammteil des alten Gotteslobs habe ich auch in anderen Diözesen nie singen hören.


Alte Liednummer: 548 Liedanfang: Die einen fordern Wunder Liedtyp: Christuslied

Netter Versuch der Vertonung einer zweifellos zentralen Stelle aus dem ersten Korintherbrief. Hat sich aber wohl nicht durchgesetzt. Vielleicht wegen der ungewöhnlichen Rollenverteilung, vielleicht hat es auch mit der Melodie zu tun, die mir wenig eingängig scheint.


Alte Liednummer: 550 Liedanfang: O lieber Jesu, denk ich Dein Liedtyp: Christuslied

Die Übertragung des lateinischen Originaltextes ist sehr frei, wenn auch zweifellos im wesentlichen sinnerhaltend. Vielleicht war die Melodie den einen oder anderen Liturgiereformern wegen ihrer gregorianischen Herkunft so suspekt, daß sie sich nicht durchsetzte.


Alte Liednummer: 552 Liedanfang: Alles Leben ist dunkel Liedtyp: Christuslied

Ein Ohrwurm war es zugegebenermaßen nicht. Und ein Lied, in dem besungen wird, daß Gott ein Herz für die Menschen hat, muß man ja nicht gerade mit »Alles Leben ist dunkel« anfangen.


Alte Liednummer: 553 Liedanfang: Du König auf dem Kreuzesthron Liedtyp: Christuslied

Einer Schweizer Interneteite entnehme ich, daß dieses Lied ursprünglich für das Christkönigsfest gedacht war. Inwieweit der Text der heutigen Auffassung und Zielsetzung dieses Festes entspricht, wäre in der Tat zu diskutieren. Die Schriftlesungen an diesem Tag haben ja je nach Lesejahr sehr unterschiedliche Inhalte und beleuchten das Königtum Christi aus sehr unterschiedlichen Richtungen.


Alte Liednummer: 556 Liedanfang: Völker aller Land Liedtyp: Christuslied

Das habe ich sogar irgendwann mal singen hören. Ein Problem sind natürlich die Pausen zwischen den Zeilen. Alle stehen lassen kann man nicht (wie die Macher des neuen Gotteslobs auch bei anderen Liedern meinten), streicht man sie aber ganz oder teilweise heraus, entstehen gerade bei diesem Lied metrische Unebenheiten.


Alte Liednummer: 557 Liedanfang: Du höchstes Licht, Du ewger Schein Liedtyp: Christuslied

Für unsere Ohren klingt der Text vielleicht ein bißchen sprachlich unbeholfen.


Alte Liednummer: 565 bis 568 Liedanfang: Komm, Herr Jesus, komm zur Erde Liedtyp: Wiederkunftlied

Das alte Gotteslob enthielt vier Lieder, welche die Wiederkunft Christi zum Thema hatten – natürlich nicht ohne die in den Evangelien beschriebenen Manifestationen Seiner Macht wie das Jüngste Gericht und auch nicht ohne Erwähnung der Möglichkeit, daß dem einen oder anderen die Teilhabe am Reich Christi verwehrt werden kann. Ich darf die Heilige Schwester Faustina Kowalska zitieren: »Ich, Schwester Faustina, war auf Gottes Geheiß in den Abgründen der Hölle, um den Seelen zu berichten und zu bezeugen, dass die Hölle existiert. (...) Dort sind meistens Seelen, die nicht an die Hölle geglaubt hatten.« Nicht vergessen seien die beiden gebräuchlichen Glaubensbekenntnisse, in denen ausdrücklich gesagt wird, daß Jesus Christus kommen wird, um die Lebenden und die Toten zu richten. Und dieses Wort beinhaltet nun einmal auch die Möglichkeit der Verurteilung.


Alte Liednummer: 571 Liedanfang: Salve, Regina Liedtyp: Marienlied

Der Text dieses Liedes war die liturgisch gebräuchliche Übersetzung des »Salve Regina«, die Melodie eine Neukomposition von Heinrich Rohr, die sich weder an der alten gregorianischen noch an der neuen Dumontschen (aus dem Gotteslob) orientiert. So schön die Melodie ist: Wenn man sie einstudieren wollte, entstünde ein Mißverhältnis zwischen dem Arbeitsaufwand und der Häufigkeit des Gebrauchs. Öffentliche Stundengebete (nach dem letzten des Tages wird das Salve Regina gesungen) werden schließlich in vielen Gemeinden kaum noch oder gar nicht mehr durchgeführt. Wenn doch, kann man immer noch die lateinische Fassung singen; die Übersetzung steht ja drunter. Und nicht zu vergessen: Es gibt als Alternative das Lied »Gegrüßet seist Du, Königin«, in dem die Inhalte des Salve Regina weitgehend 1:1 aufgegriffen werden. Das alte Gotteslob enthielt sogar unter Nr. 572 (»Salve, Maria Königin«) ein weiteres Lied dieser Art.


Alte Liednummer: 572 Liedanfang: Salve! Maria, Königin Liedtyp: Marienlied

Als Folge dieser Streichung gibt es mit »Gegrüßet seist Du, Königin« nur noch eine einzige deutsche Übertragung des Salve Regina.


Alte Liednummer: 575 Liedanfang: O Himmelskönigin, frohlocke Liedtyp: Marienlied

Schade, da hatte sich ein Ungenannter wirklich erfolgreich Mühe gegeben, das »Regina caeli« so zu übersetzen, daß der deutsche Text exakt auf die syllabische Melodie paßte. Strenggenommen ist dieser Text sogar noch vorhanden, und zwar im Kleingedruckten von Lied 666.3. Er ist aber nicht nach den Noten ausgerichtet und folglich für den praktischen Gebrauch wertlos. Daher die Einordnung als gestrichenes Lied.


Alte Liednummer: 578 Liedanfang: Meerstern, sei gegrüßet Liedtyp: Marienlied

Der Text des Liedes wurde nach dem Marienhymnus »Ave maris stella« aus dem 9. Jahrhundert verfaßt. Dieser steht mit drei verschiedenen Melodien im Liber usualis; mit der ersten davon befindet er sich unter Nr. 596 im alten und unter Nr. 520 im neuen Gotteslob. Für die im alten Gotteslob angegebene Übertragung war jedoch weder diese noch eine der beiden anderen Melodien als Basis auszumachen.
Wohl als Ersatz wurde unter Nr. 524 »Meerstern, ich Dich grüße« ins neuen Gotteslob aufgenommen. Es greift zwar verschiedene Inhalte des originalen Hymnus auf, die Entsprechung zum ursprünglichen Text ist aber längst nicht so eng wie beim gestrichenen »Meerstern, sei gegrüßet«. Eine schöne Gegenüberstellung des lateinischen Originaltextes mit drei verschiedenen deutschen Fassungen kann man unter diesem Link aufrufen.


Alte Liednummer: 579 Liedanfang: Maria, Himmelskönigin Liedtyp: Marienlied

Der Text des Liedes wurde geht auf die (für die Fastenzeit vorgesehene) Marianische Antiphon »Ave Regina caelorum« zurück, die spätestens im 12. Jahrhundert verfaßt wurde. Sie wurde unter Nr. 666.2 ins neue Gotteslob aufgenommen. Die dortige Melodie steht auch zusammen mit einer anderen, etwas opulenteren, im Liber usualis. Keine dieser beiden Melodien kann jedoch als Basis für die Melodie von Lied 579 aus dem alten Gotteslob angesehen werden.
Die Streichung ist mir persönlich nicht unlieb; das Lied überträgt die letzten Worte »vale, o valde decora, et pro nobis Christum exora« mit »Ach bitt für uns an Gottes Thron bei Jesus, Deinem lieben Sohn«. Das verschiebt mir den Inhalt ein bißchen zu sehr in Richtung eines durchaus unbiblischen süßlich-harmlosen Jesusbildes.


Alte Liednummer: 581 Liedanfang: Ave Maria klare Liedtyp: Marienlied

Die Verantwortlichen werden (hoffentlich) gute Gründe gehabt haben, dieses wunderschöne alte Marienlied zu streichen. Ich kann sie leider nicht im mindsten nachvollziehen, ich finde nicht mal einen Ansatz zu Spekulationen.


Alte Liednummer: 586 Liedanfang: Gruß Dir, Mutter Liedtyp: Marienlied

Das lateinische Original kann man unter diesem Link ansehen und anhören. Die Melodie ist exakt übernommen worden, aber die Übertragung des Textes mußte natürlich so formuliert werden, daß sie auf diese Melodie auch silbenzahlmäßig paßt. Dabei ist die mehrfache Wiederholung des Wortes »Mutter« (mater) zwangsläufig teilweise verloren gegangen; insgesamt ist aber auch dort nicht sinnbewahrend übertragen worden, wo es möglich gewesen wäre (Vorschlag etwa für die erste Zeile: »Gruß sei Dir, Mutter der Barmherzigkeit«). Ob das der Grund für die Streichung war, kann ich freilich im letzten nicht entscheiden.


Alte Liednummer: 590 bis 593 Liedanfang: Maria, sei gegrüßt Liedtyp: Marienlied

Die Lieder waren ein aparter Versuch, die dreimal fünf Geheimnisse des traditionellen Rosenkranzes in gesungene Form zu bringen. Es wurde nicht angegeben, ob das jeweilige Lied nach dem Willen von Textdichter und Komponist in Verbindung mit dem Rosenkranzgebet zu singen sei (etwa jede Strophe vor oder nach dem entsprechenden Gesätz) oder vielleicht als verkürzte Form statt des vollständigen Rosenkranzes. Der Verbleib hätte zum Beispiel für die Gestaltung von Marienandachten etliche Variations-Möglichkeiten eröffnet, aber vielleicht war man der Ansicht, Marienandachten und Rosenkranzbeten seien nicht mehr zeitgemäß. (Ich hörte vor einigen Jahren zu meiner Verwunderung einen Diakon in der Predigt sagen, Rosenkränze zu beten sei sowieso nur etwas für ältere Menschen. Das war keineswegs bloß die kritische Feststellung einer vom Zeitgeist geprägten Fehlentwicklung, sondern ernst gemeint. Offenbar hatte er nie von der Erkenntnis C. G. Jungs gehört: »Die Tiefenpsychologie erkennt im Rosenkranz-Gebet eine Methode, das Bewußtsein zum Selbst hin zu öffnen. Durch die Entleerung des Bewußtseins von 'weltlichem Trachten' wird der Betende wie Maria: 'Tor Gottes in die Welt.'«)


Alte Liednummer: 606 Liedanfang: Unüberwindlich starker Held Liedtyp: Engellied

Für die Streichung dieses Liedes habe ich zwei absolut nicht stichhaltige Begründungen gehört.

Erstens: Das Lied würde von vielen Gläubigen inhaltlich nicht verstanden. Das soll hier nicht näher untersucht werden; es sei aber darauf hingewiesen, daß zahlreiche, noch wesentlich schwieriger verstehbare Lieder erhalten blieben, etwa »Wachet auf, ruft uns die Stimme« (Nr. 110 alt bzw. Nr. 554 neu).

Zweitens: Der Erzengel Michael sei zwar Schutzpatron Deutschlands, aber nicht Österreichs, und deshalb hielte man ein Michaelslied in einem für den ganzen deutschen Sprachraum gemachten Gesangbuch für unangebracht. Richtig ist, daß Papst Leo XIII im Jahre 1884 die eindringliche Empfehlung an alle Katholiken ausgesprochen hat, täglich das folgende Gebet zu sprechen:

Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe; gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz. Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich; du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stoße den Satan und die andern bösen Geister, die in der Welt umhergehen, um die Seelen zu verderben, durch die Kraft Gottes in die Hölle.
Die päpstliche Anordnung zum Beten nach jeder heiligen Messe wurde zwar Mitte des 20. Jahrhunderts aufgehoben; Leos Empfehlung zum täglichen Gebet durch alle Katholiken besteht aber nach wie vor und gilt selbstverständlich auch für die Katholiken Österreichs. Man beachte nun, daß sich dieses »leoninische Gebet« sehr weit gehend mit dem Inhalt des Textes von »Unüberwindlich starker Held« deckt. Die Streichung liegt also in Wahrheit wohl auf einer Ebene mit der Streichung beziehungsweise Bagatellisierung von »Ein Haus voll Glorie schauet«, »Zieh an die Macht, Du Arm des Herrn« und »Mir nach, spricht Christus, unser Held«.


Alte Liednummer: 607 Liedanfang: Laßt uns den Engel preisen Liedtyp: Engellied

Der Schutz der Gesamtkirche wie des einzelnen Gläubigen durch den Erzengel Michael wurde ja bereits bewertet als nicht im katholischen Gesangbuch erwähnensbedüftig. Da ist die Streichung des Liedes über den Schutzengel eigentlich nur logisch. Schön, daß unsere hochrangigen Kleriker und Kirchenmusiker des Beistandes durch Gottes Engel offenber nicht ganz so dringend bedürfen. Ich meinerseits brauche ihn nicht nur notwendig, sondern fände es auch eine Ungezogenheit sondershausen, dieses großartige, durch Gottes Barmherzigkeit empfangene Geschenk durch Nichtbeachtung zu herabzusetzen.


Alte Liednummer: 609 Liedanfang: Sankt Josef, Sproß aus Davids Stamm Liedtyp: Heiligenlied

Laut einer mir vorliegenden Mitteilung hat man bei der Lieder-Zusammenstellung beschlossen, keine Lieder zu einzelnen Heiligen in den Stammteil des neuen Gotteslobs aufzunehmen. Das hat man zwar nicht eingehalten – siehe Lied Nr. 545 neu –, das Lied zum Heiligen Josef ist diesem Beschluß gleichwohl zum Opfer gefallen.


Alte Liednummer: 610 Liedanfang: Gelobt sei Gott in aller Welt Liedtyp: Heiligenlied

Das ist zwar strenggenommen kein Lied zu einzelnen Heiligen, es wurde trotzdem gestrichen. Irgendwo mit Recht – gemeint sind wohl die zwölf Apostel, aber Apostel bedeutet nicht »Zeuge«, sondern »Sendbote«. »Zeuge« hieße mit Fremdwort »Märtyrer«, und das waren nicht alle zwölf, obwohl es im Lied (in der 3. Strophe) behauptet wird.
Statt dieses Apostel-Liedes findet man im neuen Gotteslob unter Nr. 546 »Christus, Du Licht vom wahren Licht« auf die bekannte Melodie von »Ihr Christen, hoch erfreuet euch« (Nr. 229 alt bzw. Nr. 339 neu).


Alte Liednummer: 611 und 612 Liedanfang: Im Jubel, Herr, wir Dich erheben Liedtyp: Heiligenlied

Als andeutungsweiser Ersatz für das Märtyrer-Lied Nr. 611 und das Bekenner-Lied Nr. 612 mag im neuen Gotteslob Nr. 548 »Für alle Heilgen in der Herrlichkeit« gelten.


Alte Liednummer: 613 Liedanfang: Gott sei durch euch gepriesen Liedtyp: Heiligenlied

Das neue Gotteslob enthält unter Nr. 547 ein anderes Jungfrauen-Lied mit dem Titel »Du, Herr, hast sie für Dich erwählt«. Überdies war die Textpassage: »Ihm ganz ergeben wie ihrem Herrn die Braut« (in der zweiten Strophe) zu einer Zeit ausufernder Gender-Leidenschaft natürlich völlig undiskutabel.


Alte Liednummer: 617 Liedanfang: Nahe wollt der Herr uns sein Liedtyp: Glaubenslied

Die lydische Kirchentonart, in der das Lied steht, ist für meine Ohren (und für die zahlreicher meiner Bekannten) in der Tat überaus gewöhnungsbedürftig. Und der Refrain ist in der Formulierung ziemlich schroff. Ich möchte meinen Nachbarn in der Kirchenbank, die sich womöglich ehrlich um Nachfolge und Verstehen Jesu bemühen, nicht in die Ohren singen, daß sie ihn ja doch nicht kennen.


Alte Liednummer: 618 Liedanfang: Brich dem Hungrigen dein Brot Liedtyp: Glaubenslied

Die Melodie ist nicht unbedingt ein Ohrwurm, aber sei's drum. Der Text mag nach heutigem Verständnis angreifbar sein, zur Zeit seiner Entstehung (1951) waren in der Tat praktisch alle in Reichweite befindlichen Hungrigen auch Christen und hatten damit auch tatsächlichen Anspruch auf christlich-brüderliche Hilfe.


Alte Liednummer: 619 Liedanfang: Was ihr dem geringsten Menschen tut Liedtyp: Glaubenslied

Der Text war natürlich politisch superkorrekt, vor allem in der dritten Strophe: »Unmenschliche Systeme« war zur Zeit der Entstehung (also um 1970) ein viel gebrauchtes Schlagwort. Zur Erinnerung: 1971 wurden die ersten befreiungstheologischen Schriften veröffentlicht, die auch den Begriff der »gekreuzigten Völker« aufbrachten, siehe wiederum Strophe 3. Und den Fokus (fast) ausschließlich auf die Leiden von Kindern zu richten, ist heute noch eine Pflichtübung in allen Medien. Ebenso wird im Dienst derselben politischen Korrektheit das Wort Jesu verfälscht: Er sagt nicht »Was ihr dem geringsten Menschen tut« sondern »Was ihr dem geringsten Meiner Brüder getan habt«. Und das sind – siehe etwa Markus, Kapitel 3, Vers 33ff – nur diejenigen, die Ihm nachfolgen und den Willen Seines Vaters tun, sonst niemand, nicht mal Seine biologischen Blutsverwandten. Summa summarum: Mit Recht gestrichen.


Alte Liednummer: 623 Liedanfang: Worauf sollen wir hören Liedtyp: Glaubenslied

Das Thema des Liedes ist nicht uninteressant, aber rein vom Umfang her liegt das Schwergewicht doch sehr auf den profanen Gedanken. Die Worte am Schluß jeder Strophe: »Ein Wort ist wahr«, »Ein Weg ist wahr« und »Die Liebe zählt«, wirken dadurch möglicherweise auf den einen oder anderen nicht als Quintessenz, sondern als Fremdkörper.


Alte Liednummer: 624 Liedanfang: Auf Dein Wort, Herr, laß uns vertrauen Liedtyp: Glaubenslied

Zum einen wäre es schwierig gewesen, die »Brüder« aus der zweiten Strophe wegzugendern, da sie Reimwort sind. Ich habe das Lied zudem nirgends jemals singen hören. Mich persönlich stört der angesprochene Friedensbegriff. »Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen sondern das Schwert.« (Matthäus, Kapitel 3, Vers 34) »Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage euch: Nein, sondern Zwietracht.« (Lukas, Kapitel 12, Vers 51)


Alte Liednummer: 641 Liedanfang: Gleich wie Mich Mein Vater gesandt hat Liedtyp: Kirche-Lied

In der Tat sind die Gemeindepassagen »und ich sende euch...« ziemlich anspruchsvoll zu singen, selbst wenn der Kantor dieselbe Melodie erst mal vorsingt. Eine gut führende Orgelbegleitung zu erstellen dürfte wegen der vielen Tonwiederholungen ebenfalls schwierig sein.


Alte Liednummer: 652 Liedanfang: Jesus starb den Tod Liedtyp: Tod und Vollendung

Das Lied war wohl gedacht als deutsches Kyrielied für Totenmessen. Der Schluß jedes Rufes erinnert auch tatsächlich an dasjenige aus dem Kyrie-Ruf der gregorianischen Requiem-Messe, das unter Nr. 653 stand und auch ins neue Gotteslob (unter Nr. 513) übernommen wurde. Der Grund für die Streichung erschließt sich mir im letzten nicht.


Alte Liednummer: 655 Liedanfang: Wir sind mitten im Leben Liedtyp: Tod und Vollendung

Die Streichung ist durchaus nachvollziehbar. Zum einen entsprach das Lied vom Text her sehr stark dem davor stehenden »Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen«, zum anderen ist die Melodie nicht unproblematisch: Singt man sie langsam, klingt sie nach gar nichts, singt man sie schneller, klingt sie ziemlich »rockig«, aber sicher nicht nach Beerdigung.


Alte Liednummer: 657 Liedanfang: Ach wie flüchtig, ach wie nichtig Liedtyp: Tod und Vollendung

Die pessimistische Grundstimmung des Liedes mag vom Protestantismus geprägt sein; der Autor Michael Franck verfaßte zahlreiche weitere geistliche Lieder, die sich noch heute in evangelischen Gesangbüchern finden. Das Lied ist allerdings insofern weniger passend, als in einer katholischen Totenmesse nicht die Trauer und der Tod im Mittelpunkt stehen, sondern die Auferstehung, die in diesem Lied aber nur einmal ganz am Ende implizit angedeutet wird.


Alte Liednummer: 658 Liedanfang: Wenn mein Stündlein vorhanden ist Liedtyp: Tod und Vollendung

Der Text wirkt für unsere heutigen Ohren in der Tat ein wenig hölzern. Ich habe das Lied auch niemals in einer Kirche singen hören. Dabei läßt sich gerade aus der Melodie viel machen, siehe zahlreiche Youtube-Beiträge.


Alte Liednummer: 661 Liedanfang: Den Menschen, die aus dieser Zeit Liedtyp: Tod und Vollendung

Ein Grund für die Streichung erschließt sich mir nicht.


Alte Liednummer: 663 Liedanfang: Weder Tod noch Leben trennen uns Liedtyp: Tod und Vollendung

Von der Melodie her ist das Lied schwer singbar, nicht nur wegen des für Ungeübte ziemlich komplizierten Rhythmus (so apart dieser sein mag). Auch der Text ist angreifbar: Bin ich als Gestorbener automatisch verloren, verlassen, vergessen und vergangen? Da war doch noch irgendwas mit Auferstehung... Aber vermutlich meint der Verfasser Verlorensein, Verlassensein, Vergessensein und Vergangensein in den Augen der Welt. Dann sollte man das aber klar herausstellen und den Schmerz der Hinterbliebenen nicht noch weiter erhöhen, auch nicht fahrlässig.


Alte Liednummer: 664.1 und 664.2 Liedanfang: Ewige Freude / Ewiges Leben Liedtyp: Tod und Vollendung

Der Verwendungszweck dieser Gesänge wurde im alten Gotteslob nicht angegeben. Ich vermute, sie waren als Kehrverse an relativ beliebiger Stelle in der Totenmesse gedacht.


Alte Liednummer: 666 und 667 Liedanfang: All Morgen ist ganz frisch und neu / Die helle Sonn leucht' jetzt herfür Liedtyp: Morgenlied

Von den sechs Morgenliedern aus dem alten Gotteslob wurden drei gestrichen und durch andere ersetzt. Warum gerade diese zwei entfallen sind, erschließt sich mir nicht. Immerhin sind bzw. waren es die zwei ältesten, beide überdies ökumenisch.


Alte Liednummer: 670 Liedanfang: Lieber Gott, ich bin hier Liedtyp: Morgenlied

Nichts gegen kindgerechte geistliche Lieder, wir haben daheim unter dem Christbaum auch welche gesungen, und nicht zuletzt dabei habe ich meine Freude an der Musik gewonnen. Dieses Lied allerdings assoziiere ich immer mit Ingo Appelts satirisch überzeichneten Imitationen von Kindergartengesang. Merke: Kindgerecht ist nicht gleichbedeutend mit banal oder infantil.


Alte Liednummer: 675 Liedanfang: Christus, Du Sonne unsres Heils Liedtyp: Hymnus (für Laudes)

Als Laudes-Hymnus wird im neuen Gotteslob unter Nr. 615 das Lied »Du Licht des Himmels, großer Gott« oder ein anderes Morgenlied angegeben.


Alte Liednummer: 701 Liedanfang: Angelangt an der Schwelle des Abends Liedtyp: Abendlied

Die Streichung ist nachvollziehbar: Bis auf die erste Zeile ist in diesem Abendlied nirgends von Tagesende, Abend, Schlaf und so weiter die Rede.


Alte Liednummer: 702 Liedanfang: Bevor die Sonne sinkt Liedtyp: Abendlied

Um die reizvolle Melodie ist es eigentlich schade: Ihre Synkopen wirken nicht wie anderswo stimulierend, sondern scheinen einen beruhigenden, fast wiegenliedartigen Wechsel zwischen 3/2-Takt und 6/4-Takt anzudeuten. Für ein Abendlied, gerade mit diesem Text, wäre das absolut passend.


Alte Liednummer: 705 Liedanfang: Hinunter ist der Sonne Schein Liedtyp: Abendlied

Die Melodie ist ein echter Verlust, und dessen werden sich auch die Autoren des neuen Gotteslobs bewußt sein. Auch den Text mag man vielleicht etwas hölzern oder unbeholfen finden, er umschreibt aber die Sorgen und Bedürfnise vieler Menschen absolut treffend. Ähnlich wie das Pendant dieses Liedes unter den Mogenliedern, »Die helle Sonn leucht' jetzt herfür«, von denselben Verfassern, nämlich Nikolaus Herman und Melchior Vulpius. Auch dieses wurde ja gestrichen. Tut mir leid, die Streichung beider Lieder macht in meinen Augen keinen Sinn.


Alte Liednummer: 706 Liedanfang: Dich, Gott, loben wir (deutsches Te Deum) Liedtyp: Lobgesang

Den Ambrosianischen Lobgesang in seiner gregorianischen Vollversion zu singen ist sicher nur in wenigen Gemeinden durchführbar. Insofern macht die Streichung Sinn, denn einen gregorianischen Gesang mittendrin abzubrechen (damit die Vollversion nicht geungen werden muß) wäre ein heikles Unterfangen. Von den Ungenauigkeiten bei der Übersetzung mal ganz abgesehen: »Te Dominum confitemur« zum Beispiel heißt nicht »Dich, Herr, preisen wir«, sondern »Dich bekennen wir als den Herrn«. Und da ist dann die freie Übertragung in »Großer Gott, wir loben Dich« (Nr. 380 im neuen GL) durchaus gleichwertig. Diese kann sogar mit Nr. 379, dem gregorianischen »Te Deum laudamus« (im alten GL nicht vorhanden), liturgisch einwandfrei von einem Zelebranten angestimmt werden. Summa summarum: Eine sinnvolle Lösung.


Tralala

Tralala

Das Bild zeigt den G-Schlüssel, der zum Beispiel als Violinschlüssel verwendet wird. Das Bild zeigt den nach unten transponierenden G-Schlüssel, der zum Beispiel für Tenorstimmen oder die Gitarre verwendet wird. Das Bild zeigt den nach oben transponierenden G-Schlüssel, der für besonders hohe Töne verwendet wird. Das Bild zeigt den F-Schlüssel, der zum Beispiel als Baßschlüssel verwendet wird. Das Bild zeigt den nach unten transponierenden F-Schlüssel, der zum Beispiel für Kontrabässe verwendet wird. Das Bild zeigt den C-Schlüssel, der in verschiedenen Positionen zum Beispiel für die Bratsche, für hoch spielendes Cello oder generell für alte Musik verwendet wird. Das Bild zeigt eine ganze Note. Das Bild zeigt das Versetzungs- und Vorzeichen Kreuz. Das Bild zeigt das Versetzungs- und Vorzeichen Be. Das Bild zeigt eine rein weiße Fläche, die als Grundlage für veränderbare Bilder dient. Das Bild zeigt eine rein weiße Fläche mit drei Linien, die als Hilfslinien in veränderbare Notenbilder eingetragen werden können. Das Bild zeigt eine rein weiße Fläche mit zwei Linien, die als Hilfslinien in veränderbare Notenbilder eingetragen werden können. Das Bild zeigt eine rein weiße Fläche mit einer Linie, die als Hilfslinie in veränderbare Notenbilder eingetragen werden kann. Das Bild zeigt einen Kreis mit Markierungen, der als Grundlage für die Erstellung einer Quintenzirkel-Graphik verwendet werden kann. Das Bild zeigt eine geschweifte Klammer.